Pato ist am Open Stage Contest von Swisscom angetreten und hat es in die oberen drei Ränge und damit in die Musik-Livesendung vom 24.April 2021 geschafft. In seinem Musikvideo fährt er auf einem Rolli durch Aarau.
Sophie Deck
«Es ist richtig klassischer Rap», sagt der Solothurner Rapper Pato über seinen neuen Song «Wart Wart». Er ist damit angetreten am Open Stage Contest von Swisscom, bei dem jeder online für 12 verschiedene Musikvideos voten konnte. Der Gewinner, der mit den meisten Votes, gewinnt 15’000 Franken. Das Ergebnis: Pato ist auf einem der ersten drei Plätze. Auf welchem, das erfährt er nächste Woche. Am 24.April 2021 wird er gegen die beiden Zürcher Musiker Skyler Wind und Dom Sweden antreten.
Er selbst findet es erstaunlich, dass er so weit vorn ist. Denn: Er ist im Contest nicht nur der einzige Solothurner, sondern auch der einzige Rapper. Aus diesem Grund wollte er sein Video zuerst für einen Song machen, der nicht klassischer Rap ist, erklärt er.
Doch es lief nicht nach Plan: Pato verletzte sich am Bein, kurz bevor er und sein Team das Video drehten. «Im Video wollten wir viel mit Bewegung machen, passend zum Song ‹Speed›», sagt er. «Das war natürlich ungünstig, denn ich konnte nicht laufen.»
Also musste Pato einen neuen Song wählen.
«Ich spielte meinem Team verschiedene Songs vor, aber ich merkte die ganze Zeit: Sie finden keinen so richtig, richtig geil»,
erzählt er. Dann, bei einem Song, von dem eigentlich erst der Refrain existierte, war die Begeisterung plötzlich voll da.
Der Song «Wart Wart» war zwar ein «harter Rapsong», nämlich Battlerap, aber das Team nahm ihn dennoch – oder genau deswegen:
«Wenn ich schon der einzige Rapper bin, warum sollte ich dann wie alle anderen etwas mit Pop-Sound machen? Wir sagten uns: ‹zieh mer haut dure›»,
sagt Pato.
Ein Rolli, ein Sofa und ein Feld
Das Video war dann, wie das Fertigschreiben des Songs, eine spontane Aktion: Pato drehte einen Tag lang gemeinsam mit Freunden in Aarau. Weil er nicht laufen konnte, sitzt er im Video auf einem Rolli und fährt so durch die Gegend. Da das aber nach einer Weile langweilig geworden wäre, wie er sagt, bauten sie auch noch Szenen mit einem Sofa auf einem Feld und in einem Parkhaus ein. Ausserdem filmten sie mit einer 3D-Kamera, die das Bild rund macht.
«Es ist natürlich eh schon lustig: ‹Er fahrt ufme Rolli und rapped mega hart›»,
sagt Pato. «Und dann kommt noch das mit der Kamera dazu, und dass wir einfach alle rumblödeln und rumspringen. Deswegen finde ich das Video so besonders.»
Und etwas Besonderes habe auch der Song: Es sei zwar klassischer Rap, also «frech und böse», gleichzeitig sei es Pato aber auch wichtig gewesen gute, offene Werte zu vermitteln. Als Beispiel bringt er die Zeilen: «Rapper rappe mir wie vüu sie aui gfigget hei, aber wüsse nid wie Liebe geit». Viele Rapper würden eben immer wieder über das Gleiche rappen, meint er, aber er wolle nicht, dass seine Texte so eingerostet klingen.
Diesen Aspekt hat Pato dann auch im Video aufgenommen. Er habe ein Bild vor Augen gehabt, wie er mit einer Frau auf dem Sofa sitzt:
«Aber sie sollte nicht halbnackt sein, sondern einfach gechillt dort sitzen und rauchen, weil ich das mindestens genauso schön finde»,
sagt er.
Der Gewinn würde die Zukunftspläne verändern
Pato hat viel Werbung gemacht, um seine Fans dazu zu bewegen, online für sein Video zu voten. Die 15’000 Franken Preisgeld würden für ihn vieles verändern. Er würde das Geld in neue Musik investieren, und wenn es wieder Live-Auftritte gebe, in Stage Equipment.
«Ich würde aber einen guten Plan machen», grinst er. «Nicht, dass ich plötzlich alles auf einmal ausgebe.» Mit dem Planen zukünftiger Projekte wartet er deshalb noch bis zur Verkündung des Gewinners. Diese wird ausgestrahlt am 24. April um 20:30 Uhr auf Blue Zoom. Und der Song «Wart Wart» wird einen Tag zuvor, am 23. April, auf allen Streamingplattformen herauskommen.